In den letzten Jahren hatte ich mehr Berührungspunkte mit dem deutschen Gesundheitssystem als mir eigentlich lieb war. Dabei wurden mir vor allem in den letzten Monaten ein paar sehr gegensätzliche Dinge bewusst:
- Ich kann unglaublich dankbar sein, dass ich in diesem Land hier lebe, in dem man schon recht viel Unterstützung bekommt.
- Es kann dennoch stellenweise echt zermürbend sein, da man die Unterstützung zum Teil hart erkämpfen muss.
- Während Menschen aus vielen anderen Ländern uns um unser System beneiden, schimpfen ja vor allem viele Deutsche darüber.
Umso erstaunlicher fand ich einige Lichtblicke, die mir mein Leben in Bezug auf meine Gesundheit doch deutlich vereinfachen.
Vorab ein Disclaimer: Ich bin keine Ärztin oder medizinische Fachkraft. Dieser Artikel basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen. Ich bin Kassenpatientin bei der größten deutschen Krankenkasse. Um den Beitrag für möglichst viele Menschen interessant zu gestalten, teile ich hier sowohl Vorteile meiner speziellen Krankenkasse, als auch Anwendungen, die mir in Bezug auf die Terminbuchung und Abläufe in verschiedenen Praxen positiv aufgefallen sind. Ich erwähne hier stellvertretend für verschiedene Funktionen einige mir im Alltag selbst aufgefallene Apps und Anwendungen, bin mir aber darüber bewusst, dass ich oft nicht deren vollen Funktionsumfang kenne und abbilden kann.
Ich schreibe diesen Beitrag nicht, um Werbung zu machen. Er soll mehr ein Hinweis darauf sein, welche Möglichkeiten es mittlerweile gibt, die einen in vielen medizinischen Bereichen unterstützen können. Vielleicht hast du die eine oder andere ja bislang noch nicht ausprobiert und gibst ihnen nun eine Chance.
Die Sache mit dem Datenschutz
Mir ist bewusst, dass nicht für alle die Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen und Gesundheitslösungen in Frage kommt, da hier mit sensiblen Daten gearbeitet wird. Zwar müssen sie strenge Sicherheitsanforderungen erfüllen, um überhaupt zugelassen zu werden. Seit 2023 gelten sogar noch höhere Standards, einschließlich verpflichtender Zertifikate nach DSGVO für die Aufnahme ins DiGA-Verzeichnis. Diese Anforderungen umfassen unter anderem Penetrationstests, Datenminimierung und zweckgebundene Datennutzung. Es kommt aber trotzdem hin und wieder vor, dass alarmierende Sicherheitslücken gefunden werden.
Ich für meinen Teil habe etwa beschlossen, vorerst nicht (mehr) an der digitalen Patientenakte (ePA) teilzunehmen, da es noch immer viele Bedenken und Probleme gibt und es mir ehrlich gesagt auch gerade mit meiner psychischen Geschichte in Anbetracht der anstehenden Regierung zu heikel ist. Zu einem solchen Widerspruch rät nach aktuellem Stand (Ende Februar 2025) auch der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). Dies liegt an möglichen Risiken im Hinblick auf Datenschutz und Diskriminierung.
Das mag zunächst etwas widersprüchlich klingen, weil ich online ja recht offen mit meiner Geschichte umgehe. Wenn ich online über meine Erfahrungen berichte, entscheide ich selbst über Informationsumfang, Kontext und Intention. Das hilft dabei, Stigmatisierung zu bekämpfen und in den Austausch mit anderen Betroffenen zu kommen. Gleichzeitig nutze ich gezielt digitale Gesundheitsanwendungen, die mir nützlich erscheinen, ohne dabei Aspekte der Digitalisierung im Gesundheitswesen unkritisch zu akzeptieren.
Im Zweifelsfall empfehle ich auch dir daher, dich selbstständig mit den Datenschutzpraktiken der jeweiligen Anwendung zu befassen.
Anwendungen für den Heimgebrauch
Apps der Krankenkassen

Als Versicherte einer besonders großen Krankenkasse habe ich den Vorteil eigener Apps: Anstatt Anrufe oder Briefe zu erhalten, nutze ich ein digitales Postfach zur Kommunikation und kann dabei sogar bequem Belege hochladen. Ein Bonusprogramm motiviert mich zu Impfungen, Untersuchungen und mehr. Ich kann on- und offline kostenlose Kurse wahrnehmen, ausgestellte Medikamentenrezepte und Krankengeldzahlungen tracken. Wer sich für eine Anlegung der digitalen Patientenakte entscheidet, kann sowohl vorherige Behandlungen, als auch dazugehörige Diagnosen (meist mit einigen Monaten Verzögerung) einsehen. Testweise lief die digitale Patientenakte bei mir für ein paar Monate und – oh Gott – standen da teilweise fragwürdige Dinge drin, bei denen ich mich bisher nicht traute, diese zu klären…
Anwendungen für digitale Sprechstunden
An manchen Tagen fällt es einem einfach schwer, das Haus zu verlassen.
Wenn deine Arztpraxis gut aufgestellt ist, dann kann es sein, dass sie – sofern keine Untersuchung vor Ort nötig ist – selbst Onlinetermine anbietet. Das trifft beispielsweise auf viele Termine für Ersttermine, Befundbesprechungen, Verlaufskontrollen und Rückfragen zu. Diese werden meist über Apps wie arzt-direkt, Zava, samedi oder Clickdoc durchgeführt.
Praxisbeispiel aus meinem Alltag: Als ich einmal für ein paar Tage in einer anderen Stadt war, konnte ich dank Videotelefonie eine Befundbesprechung verschiedener Blutwerte mit meiner Hausärztin durchführen. Ich weiß zudem, dass mein Gynäkologe auch Beratungen mittels Videosprechstunde anbietet.

Auch in anderen Fällen können spezielle Apps für Telemedizin ein echter Segen sein. Je nach Krankenkasse ist es möglich, dass diese selbst mit einem bekannten Anbieter kooperiert. Krankschreibungen mittels Videogespräch über anerkannte telemedizinische Plattformen sind legal und werden in der Regel von Arbeitgebern anerkannt. Bekannte Anbieter sind hierbei vor allem TeleClinic und Fernarzt. Aber Achtung: Die Krankschreibung via Videosprechstunde gilt für maximal sieben Tage.
Praxisbeispiel aus meinem Alltag: Die Eras Tour in Gelsenkirchen bescherte mir nicht nur Glücksgefühle, sondern obendrein eine fette Infektion mit COVID-19. Da meine Hausarztpraxis ausgerechnet genau zu der Zeit aber im Urlaub war und es mir wirklich schlecht ging, beobachtete ich mögliche freie Termine in der telemedizinischen Anwendung meiner Krankenkasse. In einem kurzen Videotelefonat beschrieb ich meine Symptome, zeigte meinen positiven Schnelltest und bekam unkompliziert eine Krankschreibung. Diese konnte ich nach Beendigung des Urlaubs meiner Hausarztpraxis dort dann auch ohne Probleme verlängern lassen.
Befunde & Laborberichte digital einsehen
Nicht immer gibt es viel zu besprechen. Und selbst wenn, dann kann es trotzdem nicht schaden, die Befunde und Laborberichte trotzdem selbst vorliegen zu haben. Möglich machen das Apps wie z. B. arzt-direkt und Doctolib.
Praxisbeispiel aus meinem Alltag: Ich habe die Möglichkeit bisher noch nicht genutzt, weiß aber durch meinen Gynäkologen davon. Bisher war es mir die Einrichtung noch zu kompliziert, da man dafür erst einmal einen QR-Code in der Praxis einscannen muss und ich schlichtweg vergessen habe, danach zu fragen. Meine Befunde hole ich mir bislang noch klassisch als Ausdruck und gebe sie dann entsprechend an diejenigen Ärzt*innen weiter, bei denen ich sie für nötig halte. Darüber hinaus archiviere ich sie auch digital und als Ausdruck zu Hause.
eRezept-App: Medikamente digital verwalten
Ein ganz heißer Tipp meinerseits ist die App „E-Rezept„. Auch wenn sie noch nicht für alle Rezepte gilt, ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Hier kannst du nämlich wirklich unkompliziert die auf deiner Versichertenkarte gespeicherten Rezepte einsehen. Dafür gibt es zwei Wege:
- Gesundheitskarte: Sofern du ein NFC-fähiges Smartphone besitzt und diese Funktion auch aktiviert hast, kannst du deine Gesundheitskarte einfach an dein Smartphone halten, musst einen vorher festgelegten PIN eingeben und bekommst so Zugriff auf deine Rezepte mit allen wichtigen Angaben und Möglichkeiten zur Einlösung.
- Digitale GesundheitsID: Wenn du über einen digitalen Zugang bei deiner Krankenkasse verfügst, kannst du dich möglicherweise auch darüber in der App anmelden.
In der App selbst siehst du nach Login die derzeit auf deiner Versichertenkarte gespeicherten Medikamentenverordnungen mit wichtigen Informationen wie Name, Dosierung, Möglichkeit eines Ersatzpräparats, verschreibende*r Ärzt*in und einigem mehr. Du kannst das Rezept aus der App heraus direkt an eine Apotheke senden oder deine Informationen mittels QR-Code für eine Apotheke vor Ort abrufbar machen.
Praxisbeispiel aus meinem Alltag: Sobald ich mir nicht sicher darüber bin, ob ein Rezept bereits auf meiner Gesundheitskarte vorliegt, schaue ich in der App nach. So spare ich mir unnötige Wege zur Apotheke.
Rezepteinlösung im digitalen Zeitalter

Ich bin mir derzeit noch nicht sicher, ob diese Art von App vielleicht etwas redundant ist, aber es gibt auch Lösungen wie die Ihre Apotheken-App. Dort kannst du bequem mittels NFC ein e-Rezept einlesen und bei einer Apotheke nach Wahl vorbestellen. Dieses liegt dann innerhalb weniger Minuten bis Stunden zur Abholung bereit oder wird sogar auf Wunsch direkt nach Hause geliefert. Wichtig ist, dass nicht alle Arten von Rezepten funktionieren, bei meinem BtM etwa muss ich weiterhin persönlich zur Bestellung erscheinen. Doch vielleicht ändert sich das ja in Zukunft auch noch… Ähnliche Services gibt es natürlich auch von Online-Apotheken, bei denen man oft ein wenig günstiger wegkommt. Da ich aber ohnehin eine Stammapotheke habe, die ich gern möglichst lange in meiner Nähe behalten möchte, löse ich zumindest meine Kassenrezepte regelmäßig vor Ort ein.
Praxisbeispiel aus meinem Alltag: Ich habe den Service mit einem Standard-e-Rezept ausprobiert. Die Erkennung meiner Versichertenkarte mittels NFC verlief reibungslos, der Bestellvorgang war sehr übersichtlich gestaltet und ich wurde binnen weniger Minuten mittels SMS, Pushbenachrichtigung und E-Mail darüber benachrichtigt, dass ich mein Medikament in der Apotheke abholen kann. Vor Ort lief auch alles unkompliziert. So sparte ich mir die Unsicherheit, ob mein gewünschtes Medikament denn derzeit überhaupt verfügbar ist.
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGa)
Seit Ende 2019 gibt es in Deutschland die sogenannten Digitalen Gesundheitsanwendungen, kurz DiGA, oft auch als „Apps auf Rezept“ bezeichnet. Diese Apps und Webanwendungen sollen uns bei der Erkennung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten sowie der Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen unterstützen.
Meine Erfahrungen damit sind bisher eher rudimentär, aber ich finde, sie sind definitiv einen Versuch wert. Die Vorteile liegen hier klar auf der Hand:
- Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
- Es gibt eine breite Palette von Anwendungen, von Online-Coachings bis hin zu spezifischen Behandlungsunterstützungen.
- Man kann sie bequem von zu Hause oder unterwegs nutzen.
Um eine DiGA kostenlos nutzen zu können, braucht man in der Regel ein Rezept von einem Arzt, einer Ärztin oder eine*r*m Psychotherapeut*in oder eine Genehmigung durch die Krankenkasse nach Einreichung eines Diagnosenachweises. Die Apps müssen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft und zugelassen sein. Das offizielle DiGA-Verzeichnis umfasst eine breitere Palette von Anwendungen für verschiedene medizinische Indikationen wie Rückenleiden, Depressionen, Angststörungen, Migräne, Tinnitus, verschiedene Arten von Krebs, Adipositas, Multiple Sklerose oder Schlaganfall-Nachsorge.
Auch wenn die Wirksamkeit dieser digitalen Anwendungen noch diskutiert wird, sehe ich sie als eine spannende Ergänzung zu traditionellen Behandlungsmethoden.
Verbesserungen in Bezug auf die Abläufe in Arztpraxen
Online-Terminbuchung
Verschiedene Arten der Online-Terminanfrage und -buchung
Sofern eine Arztpraxis überhaupt über eine Website verfügt – was leider oft schon ein Stolperstein ist – rangieren die verschiedenen Online-Terminbuchungsfunktionen meist zwischen „rudimentär“ und „absolut genial“:
- Eine Terminanfrage ist auch via E-Mail erwünscht? Bravo! Hier gleicht es aber leider dem Blick in die Glaskugel, wann denn überhaupt der nächstmögliche Termin frei ist.
- Die Praxis-Website verfügt über ein angepasstes Kontaktformular zur Terminanfrage? Auch hier ist in der Regel leider unklar, in welcher Zukunft sich der nächstmögliche Termin befindet, sofern es überhaupt freie Kapazitäten gibt. Pluspunkte gibt’s dafür, wenn die Praxis auch ein Kontaktformular für Rezeptbestellungen und Überweisungen bereitstellt.
- Die Praxis nutzt eine Plattform wie z. B. PatMed? Welch Fortschritt! Hier lassen sich freie Termine selbstständig einsehen und anfragen. Es kann jedoch sein, dass spezielle Termine weiterhin „aus organisatorischen Gründen“ doch nur via Anruf vergeben werden können…
- Nutzt eine Arztpraxis eine bekannte Plattform wie Doctolib, Clickdoc, arzt-direkt und Dr. Flex, dann sind die Termine selbstständig buch-, verschieb- und stornierbar. Außerdem lässt sich über die genannten Plattformen auch praxisübergreifend nach einem Termin schauen.
Praxisbeispiel aus meinem Alltag: Während der Suche nach einer psychiatrischen Praxis bin ich zunächst größtenteils eher auf Praxen komplett ohne Website gestoßen, mittlerweile kenne ich in diesem Fachgebiet aber jeden einzelnen der beschriebenen Typen. Besonders positiv möchte ich hier meine jetzige psychiatrische Praxis hervorheben, deren Terminvereinbarung nach persönlicher Bestätigung der Nutzung von Clickdoc so verlief, dass ich noch während des Termins bei meinem Psychiater den neuen Termin auf meiner Smartwatch ablesen konnte (da er per E-Mail und SMS an mich versandt wurde). Auch mein Zahnarzt und Gynäkologe setzen bereits auf moderne Buchungssysteme, während meine Hausarztpraxis noch auf ein Kontaktformular setzt, gleichzeitig aber wirklich extrem gut via E-Mail zu erreichen ist.
Sonderfall 116117
Ein ganz spezieller Fall ist noch die 116117. Hier handelt es sich um eine Hotline und App der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die es Patient*innen ermöglicht, rund um die Uhr Arzttermine zu vereinbaren, zu bearbeiten und zu verwalten. Die App bietet eine umfassende Suche nach niedergelassenen Fachärzt*innen und Psychotherapeut*innen in Deutschland und ermöglicht die direkte Terminbuchung bei Haus-, Frauen-, Augen- und Kinderärzt*innen sowie für psychotherapeutische Erstgespräche. Für andere Fachrichtungen wird ein spezieller Vermittlungscode benötigt, den man in dringenden Fällen z. B. in seiner Hausarztpraxis bekommen kann.
Viele kennen die 116117 nur als Hotline, aber die App und Online-Anwendung bieten einige Vorteile, allem voran:
- Kein Telefonat notwendig. Das kommt Menschen mit sozialen Ängsten oder Behinderungen oft sehr gelegen.
- Selbstständige Recherche nach Fachärzt*innen, ohne gleich einen Termin buchen zu müssen. Die Mitarbeitenden sehen meiner Information nach vor Buchung noch nicht einmal den Namen der Praxis, während du zu Hause den Namen und die Adresse angezeigt bekommst, weshalb du neben der Anreiseplanung auch das Behandlungsspektrum begutachten kannst. Bei der eigenen Recherche kommt es daher seltener zu Fehlbuchungen.
Zwei Tipps zum Dringlichkeitscode:
- Achte auf seine Gültigkeit! Nach der ersten Abfrage ist dieser nur 7 Tage lang gültig. Nach zwei Stornierungen verfällt er komplett.
- Wenn du dir „zur Sicherheit“ bereits einen Termin bei einer Praxis gebucht hast, kannst du nicht mehr nach einem möglicherweise besser passenden Termin schauen. Dafür musst du erst den bereits gebuchten Termin stornieren.
Praxisbeispiel aus meinem Alltag: Leider ist mir bei Nutzung der 116117 aufgefallen, dass man dort oft auf Praxen stößt, die zumindest in den Google-Bewertungen nicht sonderlich gut wegkommen. Mir ist bewusst, dass sich vor allem diejenigen lautstark beschweren, welche sich ungerecht behandelt gefühlt haben, aber die eine oder andere Story fand ich doch ziemlich bedenklich. So hieß es bei einem freien Termin für einen Psychiater etwa, dass er einem Vergewaltigungsopfer alle Schuld zugeschoben und ihm dazu geraten hat, einfach nicht mehr abends nach draußen zu gehen. Das hat mich dann auch tatsächlich davon abgebracht, dort einen Termin zu buchen, obwohl ich dringend darauf angewiesen war.
Automatische Aufrufsysteme: Weniger Stress im Wartezimmer
Ich weiß nicht, ob du das kennst, aber ich kann mich in einem Wartezimmer nur schlecht ablenken. Ich weiß halt nie sicher, ob ich in den nächsten fünf Minuten oder drei Stunden drankommen werde, weshalb ich einfach nicht mit ruhigem Gewissen Musik hören oder mich in ein Buch vertiefen kann. Ich könnte ja schließlich verpassen, dass ich aufgerufen werde und so für eine unangenehme Situation sorgen! Auch Patient*innen mit Hörbeeinträchtigungen befinden sich beim klassischen Aufrufsystem meist in einer Sonderstellung und benötigen zusätzliche Hilfe.
Zumindest ein bisschen Abhilfe schaffen da Aufrufanlagen verschiedener Art. Mir sind da bisher vor allem zwei begegnet:
- Manueller Aufruf: Hier saß ich in einem Wartezimmer und es wurde mittels Lautsprecher laut und deutlich mein Name und das Untersuchungszimmer durchgesagt.
- Automatischer Aufruf: Neulich erhielt ich bei der Anmeldung einen Zettel mit einer Wartenummer. Im Wartezimmer hingen mehrere Bildschirme. Wenn ein*e Patient*in ein bestimmtes Sprechzimmer betreten sollte, wurde die Wartenummer nach einem kurzen Informationston laut durchgesagt und groß auf dem Bildschirm angezeigt. Anschließend konnte man die Wartenummer und den Raum auch noch in klein weiterhin auf dem Bildschirm sehen. Es war wirklich angenehm, nicht ständig auf meinen Namen achten zu müssen. Möglich gemacht wurde das in diesem Fall durch das Aufrufsystem Adana.
Fazit
Die hier genannten digitalen Lösungen erleichtern mir persönlich den Umgang mit dem Gesundheitssystem enorm. Ja, es ist manchmal noch umständlich, für alles eine separate App zu benötigen. Aber ich bin optimistisch, dass sich das in Zukunft noch verbessern wird.
Mein Tipp an dich: Gib diesen digitalen Helfern bei Möglichkeit eine Chance! Sie können gerade für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder psychischen Herausforderungen eine große Unterstützung sein. Lass uns gemeinsam die Vorteile dieser Entwicklungen nutzen und gleichzeitig konstruktiv Feedback geben, wo noch Verbesserungsbedarf besteht.