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Lang, ja viel zu lang ist es schon her, dass ich Prada Meinhoff zu einem ihrer Auftritte traf. Umso schöner, dass wir uns ausgerechnet auf ihrer „KOMA“-Headliner-Tour im Dezember 2018 in Oberhausen wiedersehen und in die Arme schließen konnten. Einige Eindrücke des Abends.

Wir schreiben einen wahnsinnig regnerischer Freitag im Dezember. Ich habe mich mit meiner guten Freundin Denise in Oberhausen verabredet. Eigentlich wollten wir vor dem geplanten Konzertabend noch etwas Essen gehen, doch völlig unerwartet werden wir vor verschlossener Türe buchstäblich im Regen stehen gelassen. Nur gut, dass uns nach ein wenig Herumirren ausgerechnet René vom Elektropunk-Duo Prada Meinhoff aufgabelt und an einen einigermaßen trockenen Ort bringt, wo wir nach und nach auch auf andere Konzertbesucher*innen stoßen und gemeinsam auf den Einlass in das alte Café des Druckluft warten.

Drinnen ist endlich mal Zeit für die wichtigen Dinge: Ein herzliches Wiedersehen mit Rebecca und Christin von The Pick, ein Raubzug am liebevoll dekorierten Merchandising-Tisch – eben genau das, was man eben an Konzertabenden so tut.

Der Merchstand von Prada Meinhoff

Den musikalischen Startschuss des Abends geben die Snøffeltøffs. Ihre Musik klingt in unseren Ohren vielleicht etwas altbacken, etwas schrammelig und dennoch technisch gut gemacht, eben nach Lo-Fi mit Garage-Einschlag oder wie ich es nennen würde: typischer „Liebhabermusik“. Wer das Genre mag, der wird in der Musik der Snøffeltøffs voll aufgehen können und wer nicht, der verguckt sich wie wir einfach ein bisschen in die Präsenz der Drummerin.

Die Drummerin von Snøffeltøffs

Mit Voranschreiten des Abends wächst die Nervosität. Es ist schon verrückt – ich habe Prada Meinhoff zuvor schon als Support von TÜSN und Milliarden erlebt, bei einem Festival in Dortmund spielen sehen, aber eine eigene Headliner-Tour ist dann doch noch einmal eine ganz andere Angelegenheit. Endlich hat das Duo die Gelegenheit, sein Album in Gänze einem Publikum zu präsentieren, das einfach nur heiß auf genau jene Musik ist. Das erste Mal mache ich mir mal keine Gedanken darüber, wie ihre außergewöhnliche Performance wohl beim Publikum ankommen mag. Und diese Sicherheit scheint nicht nur mir gut zu tun: Zwischen fallenden Hüllen, verschmiertem Lippenstift, Ekstase und fliegenden Haaren erfüllen Prada Meinhoff selbst jene Songs zum Leben, die Denise und mich in ihrer Studioversion zuvor noch nicht mitreißen konnten. Wohin ich nur schaue, sehe ich Menschen, die auf ganz individuelle Weise den Auftritt und die Musik zelebrieren.
Denise, welche Prada Meinhoff zuvor nur aus meinen Erzählungen und durch einen kurzen Auftritt bei RocketBeansTV kannte und bisher nicht live gesehen hatte, berichtete mir im Nachhinein, sie habe das Konzert als überaus „intensiv und krass mitreßend“ erlebt, sodass man „gar nicht anders konnte als die Musik und alles um sich herum zu lieben.“ Und ich finde, sie hat den Nagel damit absolut auf den Kopf getroffen.

Fotos: Prada Meinhoff & Snøffeltøffs

Transparenzhinweis: Ich durfte das Konzert kostenlos besuchen. Meine Persönliche Meinung vom Event bleibt davon unberührt.