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[dropcap]S[/dropcap]uperhelden der Nacht und des Proberaums – das sind Daniel (Vocals, Guitar), Steven (Guitar, Vocals), Dustin (Piano) und Luka (Drums). Diese sympathischen Jungs bilden die Mitglieder von Overnight Mission aus Berlin. 

Als echte Hauptstädter haben sie große Wünsche und Träume. Einer davon hat sich wohl mit ihrer ersten EP „About The Time“ erfüllt.
Die Band gibt es erst seit Anfang 2013, doch trotzdem harmonieren sie schon so gut wie alt eingesessene Hasen.
Doch was steckt nun hinter den „Superhelden“ und deren Mission? Das hat uns auch interessiert und… et voilà, wir haben sie zu ihren Tätigkeiten als Helden befragt.

Foto: Benedikt Freude

Foto: Benedikt Freude

SG: Euer Name „Overnight Mission“ lässt die Vermutung zu, ihr wärt nachts als Superhelden unterwegs. Oder steckt etwas Anderes dahinter?

Daniel: Der Name „Overnight Mission“ kam dadurch zustande, da aus der ersten Songidee ein Song geworden ist und das schon mal eine ganze Nacht dauern kann.
Dustin: Nee, leider nicht… Unser Name kam daher zustande, weil wir über die Nacht hinweg unseren ersten Song produzierten. Auch in den folgenden Monaten hatten wir nachts immer die besten Songideen.
Luka: Ein schöner Gedanke, aber der Name kam zustande nachdem in einer nächtlichen Jam im Proberaum die Grundbausteine unseres Songs „Walk My Way“ entstanden. Nach oder während diesem Jams entstand auch die Band über Nacht: Overnight
Das Ziel oder die Mission war es, den Song fertig zu bekommen: Mission …und geboren wurde Overnight Mission!
Steven: Nein, genau richtig! Wir sind nachts unterwegs und versuchen mit unserer Musik für das Gute zu kämpfen und außerdem proben wir auch nur im Cape.

SG:  „It’s our mission – Overnight Mission“ – Was genau habt ihr euch zur Mission gemacht?

Daniel: Unsere „Mission“ ist einfach gesagt sich mit der Musik auszudrücken, Spaß zu haben, sich selber glücklich zu machen und wenn man es dann noch schafft andere glücklich zu machen, dann ist die „Mission“ erfüllt.
Dustin: Ich glaube, dass unsere Mission sich von Jahr zu Jahr ändern kann. Fürs Jahr 2013 war es zunächst das Wichtigste, ein gutes Set am Start zu haben, mit denen wir Konzerttauglich werden. Diese Mission haben wir nun fast geschafft! Ansonsten soll der Spaß immer an erster Stelle stehen und natürlich hoffen wir auch, dass viele Gefallen an unserer Musik empfinden werden!
Luka: Musik zu machen…Songs zu schreiben…Alben veröffentlichen…und damit Leute glücklich zu machen!
Steven: Wir haben es uns zur Mission gemacht, unsere Musik soweit es geht zu verbreiten und damit Menschen zu beeindrucken. Jeder, der es möchte, darf ein Teil dieser Musik sein.

SG: Wann habt ihr mit der Musik angefangen? Seid ihr Autodidakten oder wart ihr brave Musikschüler?

Daniel: Ich habe mit 17 Jahren angefangen Musik zu machen und hab mir zunächst selber das Gitarre spielen beigebracht und bin dann später umgestiegen auf Musikunterricht für ca. 2 Jahre.
Dustin: Seit meinem 6. Lebensjahr bekam ich Klavierunterricht. Weil mir das vom Blattspielen aber noch nie so richtig Freude bereitet hat, brachte ich mir besonders im Bereich der Musikimprovisation vieles selbst bei.
Luka: Also ich hatte in jungen Jahren Schlagzeugunterricht. Hab da aber leider nicht viel gelernt, weil ich faul wie Sau war und während meiner Pubertät verlor ich das Interesse für das Instrument Schlagzeug. Das kam dann schlagartig wieder als ich auf einmal sehr spontan meine erste richtige Band gegründet hatte und ab da an spielte ich wieder regelmäßig, die Grundkenntnisse hatte ich noch halbwegs drauf und alles was darüber hinweg geht, habe ich mir dann selbst beigebracht!
Steven: Ich war nie Musikschüler und hab es mir alles allein beigebracht. Ich habe auch relativ spät angefangen, erst mit 16 und dann gleich die erste Band gegründet.

SG: Von wem stammen die Texte und woher kommen die Inspirationen?

Daniel: Die Texte schreibe ich als Sänger. Die Inspiration nehme ich aus meinem bereits Erlebten, wo ich auch schon auf einige „Höhen“ und „Tiefen“ zurückblicken kann.
Dustin: Mein Bruder schreibt all unsere Texte.
Luka: Von Daniel…
Steven: Den Text zu „Walk My Way“ haben wir, weil es auch der erste Song war, noch alle zusammen geschrieben und alle anderen Texte macht nun aber Daniel. Er schreibt vom Leben, es muss nicht immer sein eigenes sein, aber definitiv von Erfahrungen, die jeder Mensch im Leben bereits gemacht hat.

SG: Ihr macht Piano Rock’n’Roll – wie passen denn Piano und Rock in euren Augen zusammen?

Daniel: Genauso gut wie die „Schöne“ und das „Biest“.
Dustin: Mit verzerrten, zu laut aufgedrehten Gitarren gar nicht! Und kommen dazu noch Bemerkungen wie „Ey, mach ma‘ einfach so‘n paar Orgelsounds“ erst recht nicht! 😛
Luka: Sie passen super zusammen und ergänzen sich gut! Piano ist ein oldschool-Rock’n‘Roll-Instrument!
Steven: Viele denken immer, dass Pianos gar nicht zu Rock-Musik passt, aber man muss es nur richtig spielen. Unser Pianist Dustin hat für einen solchen Musikstil genau die richtige Dynamik entwickelt.

SG: Daniel und Dustin sind Brüder – Fluch oder Segen?

Daniel: Och…ich denke, da gibt es derzeit einen guten Kompromiss aus Beiden.
Dustin: Hmmm… Ach für mich ist es ein Segen!
Luka: Bis jetzt ein Segen. Auf die Fresse hauen sie sich erst nach den Proben 😉
Steven: Haha, sowohl als auch würde ich sagen 😉 Es erleichtert auf jeden Fall viel, wenn sie zu Haus allein nochmal Dinge durchgehen.

SG: Zwei von euch spielen noch in der Band „Smoking Thompsons“ – Wieso habt ihr euch dazu entschlossen, ein weiteres Projekt zu starten?

Luka: Das war bei mir totaler Zufall. Ich bin frisch zu den Thompsons gestoßen und durch Steven bin ich dann auch bei Overnight Mission rein geflutscht. Die haben damals eben einen Drummer gesucht und Steven hatte eben gerade mit mir einen am Start und verdonnerte mich quasi zur deren Probe zu kommen. Es war gar nicht geplant, dass ich ein festes Bandmitglied werde, aber nach der Probe war ich dann eins! So schnell geht das manchmal… Zu der Zeit hatte ich sogar noch ein drittes Projekt!
Steven: Overnight Mission ist ja durch einen Zufall entstanden und es war gar nicht geplant, eine neue Band zu gründen. Es hat dann aber so gut gepasst, dass wir es einfach tun mussten.

Foto: Benedikt Freude

Foto: Benedikt Freude

SG: Wovon handelt eure EP „About The Time“?

Daniel: Die EP handelt generell von der Vergänglichkeit der Zeit. Davon dass Zeit ein kostbares Gut ist. Davon dass alles einmal vorüber gehen wird, die guten sowie schlechten Zeiten. Darüber dass Wunden mit der Zeit heilen und man sich zumeist gerne an die schönen Momente zurückerinnert.
Dustin: Wir durchstreifen im Laufe der Zeit verschiedene Lebensphasen, erleben Gutes und Schlechtes, gewinnen und verlieren. All diese Erfahrungen und Momente machen uns zu dem, was wir sind oder mal werden. Die Tiefpunkte zu überstehen und die Höhepunkte zu genießen bedeutet zu leben. *About The Time*
Luka: Davon dass sie schnell vergeht, dass sie einem nichts erspart, dass sie unfair ist und dass man sich nicht entmutigen lassen sollte und nicht umdrehen sollte. Immer die Nase voraus zu den Zielen, die du erreichen willst!
Steven: Die EP handelt vom alltäglichen Leben. Es werden Erfahrungen verarbeitet und der Titel deutet daraufhin, dass egal welche Zeit es ist, Musik immer bedeutend sein wird oder war.

SG: Über welchen Zeitraum sind die Songs darauf entstanden? Gab es „Sorgenkinder“ unter den Liedern?

Daniel: Es gibt Songs, die gehen einem wie von der Hand und dann gibt es Songs wie „Throw Me Away“, die einfach echt eine schwierige Geburt waren.
Dustin: Ich muss sagen, dass wir allgemein viel Zeit für unsere Songs in Anspruch genommen haben. „Walk My Way“ ging vergleichsweise recht zügig und schon im März waren wir im Studio, um diesen aufzunehmen. „Throw Me Away“ hingegen war wohl unser bisher größtes Sorgenkind. Ganze 3-mal haben wir die Struktur und die Melodie des Songs teilweise komplett verändert. Selbst als wir im Studio waren, veränderten wir nochmals einige Kleinigkeiten, bis wir letztendlich zufrieden waren.
Luka: Die Songs entstanden alle zwischen dem Januar und September dieses Jahres! Unser Sorgenkind war meiner Meinung nach „Throw Me Away“. An dem Song haben wir lange gesessen und ich glaube, auch einmal alles verworfen und von vorne angefangen! Wir wollten eine Rockballade, die nicht schmalzig oder langweilig ist, schön druck aufbaut und am Ende explodiert! Sowas braucht eben Zeit und schön, dass wir sie uns gelassen haben, das Ergebnis ist so wie ich es mir vorgestellt habe!
Steven: Die Songs sind alle zwischen Januar 2013 und September 2013 entstanden. Sorgenkinder gab es schon, diese wurden dann aber beiseite gelegt und später mit neuen Ideen weitergeführt.

SG: Was steht bei euch zuerst – Text oder Melodie?

Daniel: Immer zuerst das Instrumentale.
Dustin: Melodie!
Luka: Die Melodie!
Steven: Melodie!

SG: Ist die EP eine Eigenproduktion oder hattet ihr Hilfe dabei?

Daniel: Die Songs sind in Eigenregie entstanden. Bei den Aufnahmen haben wir uns helfen lassen.
Dustin: Eine Eigenproduktion! Lediglich Olli, unser Produzent, hat an manchen Stellen noch einige Ideen hinzugefügt.
Luka: Die Songs kommen von uns, bei denen hatten wir keine Hilfe! Im Studio hat unser Produzent Olli noch den ein oder anderen kleinen Tipp gegeben, wie das ein guter Produzent eben macht!
Steven: Die EP ist komplett Eigenproduktion. Wir haben alles, bis auf die Aufnahme, diese hat unser Lieblingsproduzent Olli gemacht, selbst gemacht, vom Songwriting bis zum Druck und der Promo.

SG: „Walk My Way“ – Welchen Weg sollte man einmal gegangen sein und welchen Weg wollt ihr gehen?

Daniel: Man sollte seinen Weg gehen. Mit dem Bewusstsein, dass es keinen maßgeschneiderten Weg gibt. Auf musikalischer Ebene möchte ich zusammen mit der Band soviel wie möglich rumkommen. Musik „live“ erleben.
Dustin: Ich hoffe, dass wir einen Weg einschlagen, der uns letztendlich viel Spaß, viele Konzerte und tolle Erlebnisse beschert!
Luka: Man sollte den Weg gehen, den man gehen möchte und sich dabei von niemandem ans Bein pissen lassen! Aber man sollte auch jeden seinen Weg gehen lassen und die Entscheidungen und Meinungen von anderen respektieren …außer die von Faschos!
Wir wollen als Band so viel mitnehmen wie es geht – Konzerte, Festivals, Alben, Kaffeetassen, die mit „Overnight Mission“ bedruckt werden… Mein persönliches Ziel für die Band ist es, ein Album aufzunehmen und damit in Europa auf Tour zu gehen! Ich hoffe unser Weg führt uns dahin.
Steven: Man sollte definitiv Hürden überstanden haben! Unser Weg führt nächstes Jahr auf jeden Fall auf die Bühnen dieser Welt, wir wollen raus, wir wollen Leute begeistern und das tun was wir lieben: Musik machen.

SG: „Keep on believing“ – woran sollte man glauben und woran glaubt ihr?

Daniel: An das, was man im Leben noch vor hat.
Dustin: Ich glaube daran, dass wir eine Menge erreichen können, wenn wir am Ball bleiben!
Luka: Auch da sage ich, dass jeder an das glauben sollte, was er mag, solange er dabei den Glauben von anderen respektiert und sie nicht permanent von seinem Glauben überzeugen will! Ich glaube daran, dass Musik Wunden heilt!
Steven: Jeder sollte allein wissen, woran er glaubt. Ich glaube immer noch, dass jeder Mensch einen guten Kern hat und vor allem an die Liebe 😉

SG: Welche Musik darf in keiner Plattensammlung fehlen?

Daniel: Staind, Metallica, Creed
Dustin: Boah… also auf jeden Fall Nickelback, Linkin Park, Papa Roach und natürlich auch die in Band internen Kreisen genannte „Klo-Musik“ wie zum Beispiel Ludivico Einaudi!
Luka: Marilyn Manson – Mechanical Animals …mein Lieblingsalbum unter allen Alben auf dieser Welt! Das darf definitiv nicht Fehlen! Fehlen darf auch nicht eine Diskografie von Social Distortion, ebenso wenig wie das Album Phoenix der Münchner Band Emil Bulls! Achja, Queens of the Stone Age – Songs for the Deaf …ist auch ein muss!
Steven: Queens of the Stone Age – Songs for the Deaf, Casper – XOXO, Papa Roach – The Connection

SG: Zum Abschluss: Overnight Mission in drei Worten…

Daniel: Sexy, Emotional, Rocky
Dustin: Rock Meets Piano
Luka: About The Time
Steven: Leidenschaft, Rock, Freundschaft

Kann man solchen Worten noch widerstehen? Vielen lieben Dank an die Jungs von Overnight Mission für das schöne, ehrliche Interview. Wir werden auf jeden Fall in der ersten Reihe ihrer Europatour stehen. Wenn Ihr auch Lust auf die Band bekommen habt, könnt Ihr sie wie immer mit virtueller Liebe oder zu mindestens Likes überschütten.

Weiterführende Links zur Band:

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