Stell dir vor, du fährst eine einsame Landstraße entlang, als plötzlich ein umgestürzter Baum deinen Weg blockiert. Du wendest und findest dich in einer heruntergekommenen Kleinstadt wieder, die aussieht, als hätte sie ihre besten Zeiten längst hinter sich gelassen. Was zunächst wie ein kleiner Umweg erscheint, entpuppt sich als Falle. Egal wie oft du versuchst, diesen unheimlichen Ort zu verlassen, du landest immer wieder am selben Punkt – bis du einen Autounfall baust.
Als wäre diese Situation nicht schon schlimm und beängstigend genug, begegnest du einigen Bewohner*innen, deren Warnungen klingen, als seien sie vollkommen verrückt geworden: Du kommst hier nicht mehr raus, sagen sie mit einer Mischung aus Resignation und Furcht in den Augen. Du hast laut ihnen keine andere Wahl mehr, als dich dieser Gemeinschaft anzuschließen. Glaubst du ihnen?
In dieser bitteren Realität findet sich plötzlich Familie Matthews wieder, die zu Beginn der Serie in die mysteriöse Siedlung gelangt. Vater Jim (Eion Bailey), Mutter Tabitha (Catalina Sandino Moreno) und ihre Kinder Julie (Hannah Cheramy) und Ethan (Simon Webster) sind die Neuankömmlinge, durch deren Augen wir die surreale Welt der Serie kennenlernen.
Die Regeln dieses Ortes klingen so einfach und doch unglaublich: Sobald die Dunkelheit hineinbricht, darfst du dich unter keinen Umständen mehr im Freien aufhalten. Wenn du etwa vermeintlich bekannte Gesichter durch die Fenster siehst oder Stimmen hörst, die dich beim Namen rufen, darfst du dich nicht darauf einlassen. Ein Moment der Schwäche und du könntest das nächste Opfer sein und einen blutigen Tod sterben. In dieser Welt, wo Vertrauen zum gefährlichen Luxus wird und die Nacht zum tödlichen Feind, beginnt dein Kampf ums Überleben – und um deinen Verstand.
Empfangen wird Familie Matthews etwa von Sheriff Boyd Stevens (Harold Perrineau), einem Ex-Soldaten mit einer düsteren Vergangenheit, der verzweifelt versucht, Ordnung in das Chaos dieses Ortes zu bringen und die Bewohner*innen zu schützen. Seine Autorität wird so schnell wie die Bürde seiner Verantwortung deutlich. Im Kontrast zu Boyd steht vor allem Donna Raines (Elizabeth Saunders), die resolute Anführerin des Colony House, einem abgelegenen Gebäude außerhalb der Hauptsiedlung. Ihre Herangehensweise an das Überleben in dieser gefährlichen Umgebung unterscheidet sich stark von Boyds und sorgt oftmals für Spannungen. Dann ist da noch Victor (Scott McCord), ein mysteriöser Mann, der mehr über die Geheimnisse der Stadt zu wissen scheint als die anderen. Seine kindliche Art und rätselhaften Andeutungen machen ihn zu einer potentiellen Schlüsselfigur in dem großen Rätsel, das die Siedlung umgibt. Diese und noch andere Charaktere, jeder mit seinen eigenen Geheimnissen und Überlebensstrategien, bilden das Fundament für eine Geschichte zwischen Hoffnung und Verzweiflung, zwischen Visionen und mysteriösen Stimmen, in der nichts ist, wie es scheint und in der die eine oder andere Person schneller stirbt als es einem vielleicht lieb ist.
Hinweis für Ungeduldige: FROM setzt auf eine bedächtige Erzählweise, bei der die verschiedenen Mysterien langsam entfaltet werden. Dabei scheut die Serie nicht davor zurück, stetig neue Rätsel aufzuwerfen. Diese Herangehensweise hält für viele Zuschauer*innen die Spannung aufrecht, fesselt ihr Interesse und schafft viel Platz für Theorien. Bei manchen könnte sie durch diese Erzählweise aber auch zu wachsendem Unbehagen oder gar Frustration führen. Die Serie fordert also Geduld und die Bereitschaft, sich auf ein komplexes Geflecht aus Geheimnissen einzulassen.
FROM hat gewisse Parallelen zu einem ikonischen Mystery-Format, das viele Fans begeistert hat. So wird sie etwa unter dem Slogan „von den Machern von LOST“ beworben. Ein weiteres verbindendes Element ist der Schauspieler Harold Perrineau, welcher in LOST die Rolle des Michael Dawson verkörpert hat. In beiden Geschichten finden sich die Charaktere in isolierten und mysteriösen Umgebungen wieder, die von unheimlichen Geheimnissen und übernatürlichen Elementen geprägt sind.
Stellenweise erinnert FROM außerdem an The Walking Dead, wo Überleben und Menschlichkeit ständig auf die Probe gestellt werden.
Ich könnte wohl noch unzählige Serien und Filme aufzählen, die zumindest teilweise Parallelen zu FROM aufweisen. Da die Geschichte jedoch noch nicht abgeschlossen ist und jüngst eine weitere Staffel angekündigt wurde, bleibt abzuwarten, welche neuen Wendungen und Enthüllungen uns erwarten. Bislang (Stand: Anfang Januar 2025) gibt es drei Staffeln mit insgesamt 30 Episoden. Bei Beibehaltung des Dreh- und Veröffentlichungsrhythmus können wir wohl frühestens im Februar 2026 mit neuen Folgen rechnen.
Sollte dich dieser Beitrag nun neugierig gemacht haben: FROM gibt’s in Deutschland derzeit in kompletter Länge zum Beispiel auf Paramount+ zu sehen.