[dropcap]E[/dropcap]in Hoch auf Menschen, die sich der Musik nicht nur widmen, weil sie in jungen Jahren laut Musiklehrerin und Familie eine ganz gute Stimme hatten oder sogar von der Mama zum Musikunterricht geprügelt worden waren. Ein Hoch auf die Menschen, denen man eben anmerkt, dass da mehr sein muss, dass sie wirklich Bock auf die Sache haben.
Dass auch A Breath Of welche von den „Guten“ sind, merkt man schon allein an der Arbeit, die sie sich mit der Promo-CD der EP „Carolina“ gemacht haben. Ein kleines Heftchen mit Fotos, Text zur Band und Lyrics. Bis dahin schon einmal einen Daumen hoch! Doch schauen wir mal, was die EP der Münchener sonst noch so zu bieten hat…
Die Band selbst beschreibt ihren Musikstil als „New-School Pop-Punk“. Umso überraschender ist es, dass der erste Track und Namensgeber der EP, „Carolina“, direkt erst einmal mit metalähnlichem Geschrammel anfängt. Hier kommt dann wohl die Vorbelastung der eigenen Alternative-Metal Band–Erfahrungen zum Tragen. So geben sich die beiden Musikrichtungen in einem angenehmen Verhältnis die Klinke in die Hand. Dabei werden durchaus genretypische Gitarrenriffs ausgepackt. „I’m lying underneath the carolina sun, but my heart’s with you.“ Tiefgang muss man vom Text nicht erwarten, aber muss das denn immer sein? Nö! Die Message kommt an und alles passt zusammen, ohne auch nur in irgendeiner Art und Weise gekünstelt zu wirken.
Song Nummer zwei trägt den Namen „The Rise“ und findet sich irgendwo zwischen lässigem Alternative-Rock und eben dem bereits erwähnten Pop-Punk wieder. WHOOHOOHOO. Dieser Track versetzt sogar mich zurück in die frühe Jugend voller Teeniefilme und musikalischer Rebellion. Und dann ist da der Refrain mit dem tollen Chor im Hintergrund. WHOOHOOHOOO! Der hat einfach massentaugliche Mitsingqualitäten. WHOOHOOHOO! WHOOHOOHOO! WHOOHOOHOO! Entschuldigt mich bitte, aber das steckt irgendwie an…
Bereits das Instrumental des dritten Titels verbreitet gute Laune. „Keep you breathing“ schafft von Anfang an eine positive Grundstimmung. Und da haben wir es auch wieder im Refrain: WHOOHOOHOOHOO…HOO!
Eine ganz besonderes Gimmick hält der Song dann aber knapp vor Ende noch bereit. Kurz nach Anbruch der Minute drei gibt es einen musikalischen Bruch mit erneutem Abschweifen in den Bereich des noch gut hörbaren Metals. „I’D DO ANYTHING TO KEEP YOU BREATHING!“ Dazu fällt mir nur eins ein: WHOOHOOHOOHOO…HOO! Eine tolle Sache.
Und das wäre es dann auch schon wieder mit der EP. Schon während des Hörens fragte ich mich, wie geil das denn bitte zur Abwechslung mal auf Deutsch klingen würde. Liebe Band, stand das zufällig einmal zur Debatte? Wenn nicht… lasst mal hören! Das stelle ich mir auch äußerst reizvoll vor.
Auf jeden Fall bleibt aber zu sagen, dass das Spielen mit den Genres innerhalb der Songs eine gelungene Abwechslung zum Einheitsbrei darstellt. Ist Euch eigentlich aufgefallen, dass die EP mit dem Metal-Einfluss startet, aber auch endet?
Zu guter Letzt freue ich mich sehr darüber, dass die Band nun endlich wieder zu dritt agieren und daher auch live spielen kann. Der neue Drummer macht’s möglich. Ein herzliches Hallo geht also an Patrick!