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[dropcap]R[/dropcap]assismus und Diskriminierung sind scheiße. Darüber sind wir uns hier hoffentlich einig. Falls nicht: Oben rechts ist das kleine Kreuz. Meinungsfreiheit hin oder her – Neigungen dieser Art sind keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Im Zuge dessen wird an verschiedenen Hochschulen Deutschlands das „Festival contre le racisme“ veranstaltet.

Auch Bakkushan finden Rassismus und Diskriminierung kacke. Und das führte dazu, dass sie im Rahmen der Aktionswoche in Köln ein Konzert zum Besten gaben. Christin war mittendrin statt nur dabei.
pageMittwoch, der 21.05.2014. Ein wunderschöner Frühsommertag. Das Gelände der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln strotzt nur so vor Leben. Unglaublich viele junge Menschen sitzen auf der großen Wiese und lauschen den Bands, welche auf der Bühne ihr Können beweisen.

Walter Subject aus Reutlingen zum Beispiel, die zu Anfang ihrer durchaus tanzbaren Setlist wohl kaum für möglich gehalten haben, dass sich kaum jemand erheben würde, um sich zu bewegen. Doch so kann es gehen. Es ist aber auch einfach zu gemütlich!
Selbst Bakkushan machen sich schon Sorgen und schmieden den waghalsigen Plan, notfalls selbst im Sitzen zu spielen, wie sie nachher in einem kurzen Gespräch verraten. Doch dann kommt ihnen eine bessere Idee. Nach einem ausgiebigen Soundcheck entern sie gegen 21 Uhr die Bühne. Sie zeigen sich erstaunt, dass auf diesem Festival gar kein Bier ausgeschenkt wird und bringen welches kostenlos unter die Meute. Und plötzlich kommt Leben in die Masse und an den Absperrgittern herrscht ein reges Treiben. Der Plan der Band geht tatsächlich auf.

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„Es ist schön, dass du hier bist
Schön, hier zu sein
Weit wie das Meer und unendlich frei
Ein schönes Gefühl
So groß wie das All“

Song für Song wird die Stimmung immer besser. Bei Klassikern wie „Baby, du siehst gut aus“, „Nur die Nacht“ und „Alles war aus Gold“ glänzen Teile des Publikum durchaus mit Textsicherheit. Und wo es dann doch einmal hapert, wird eben lautstark nach Bier verlangt. Überhaupt scheint sich die Band aus Mannheim mit dem Freibier fast schon ein Eigentor geschossen zu haben. Doch sie nehmen es mit Humor, verteilen nach Bechern sogar noch ein paar Flaschen des Gebräus im Publikum und sind glücklich darüber, die Menschen zumindest so zum Aufstehen und Tanzen bewegt zu haben. So gelingt sogar tatsächlich eine kleine Wall of Death.

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Einer der absoluten Höhepunkte ist wohl der Song, der die Band so richtig bekannt gemacht hat – bei „Springwut“ gibt es auf der Wiese absolut kein Halten mehr.
Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es für die aufmerksameren Zuhörer aber: irgendwie scheinen die Takte so mancher Songs leicht abgewandelt und auch die Melodieführung des Sängers Daniel hier und da – selbst für Livetritte ungewohnt – verändert worden zu sein. Doch angesichts der Tatsache, dass die Jungs den Abend nichtmals in aktueller Originalbesetzung spielen, kann man darüber getrost hinwegsehen und sich im Nachhinein an einen wunderbaren schwitzigen Abend zurückerinnern.

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