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[dropcap]E[/dropcap]igentlich verheißen Montage ja nie etwas Gutes. Doch da keimt ja doch noch diese Hoffnung auf. Vielleicht denkt sich ja der letzte Wochenstart des Jahres 2014, er müsse noch einmal alles reißen, was man nur reißen kann, um zu beeindrucken?!

Mit der Reise in die Hauptstadt ist der Anfang jedenfalls schon einmal gemacht. Außerdem spielt da ja am Abend noch diese Alex Mofa Gang im Ramones Museum Berlin. Also: Es kann eigentlich nur gut werden, oder?Abendliche Ankunft im Ramones Museum. Reizüberflutung. Selten so etwas Faszinierendes gesehen. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Die Wände sind voll mit Verewigungen diverser Bands in fotografischer, malerischer und textlicher Form. Wenn ich mir später einmal endgültig meine Wohnung einrichte, dann bitte mit genau so einer Wand. Das hat einfach Stil.

Die Getränkekarte des Barbereichs liest sich spirituosenhaltig. Doch ich werde auch antialkoholisch fündig und versacke schließlich mit einem Israeli in einer gemütlichen Ecke am Fenster und erkläre ihm, dass ihm in Deutschland kein Polizist so einfach den Alkohol wegnehme und wegschütte. Er dürfe durchaus auf den Straßen trinken, solange er sich nicht völlig besoffen über die Straße stürze. Meine Begleitung und ich helfen noch beim Schießen einiger Erinnerungsfotos und schnappen belustigt ein Gespräch auf, wie ein angeblicher Modefotograf zunächst eine hübsche junge Frau angräbt, ehe er vorgibt, gern Fotos von ihr mit schwarzem Lippenstift und schwarzen Nägeln zu machen, so wie er sonst auch herumliefe, hätte seine Exfreundin in Los Angeles ihm diese Utensilien nicht entwendet. Berlin, du bist schon eine Perle…

Der Gig findet etwas versteckter auf einer Erhebung statt, die hier als Bühne fungiert. Das wirkt irgendwie urig. Als die Band dann noch fragt, ob man denn Handtücher mithabe, um sich auf den Boden zu setzen, ist die Grundnervosität bei mir dann endlich passé. Es scheint ein sehr entspannter Abend zu werden.

Die folgenden Momente wirken unglaublich intim, wie ein Abend unter sehr guten Freunden. Man würde es sich am liebsten mit Tee und Kuchen so richtig gemütlich machen. Das könnte man auch, aber irgendwie fesselt einen das Szenario zu sehr. Die einzigen wirklich wahrnehmbaren Fremdgeräusche stammen von diversen Spiegelreflexkameras. Lesung und Songs wechseln sich so ab, dass man so viel besser begreift, was hinter der Geschichte von Alex Mofa und seiner Reise zum Mittelmaß der Erde zu stecken vermag. Sänger und Gitarrist Sascha, welcher zugibt, dass er verdammt nervös ist, liest zwar zeitweise etwas holprig, doch das tut der Stimmung und dem Verstehen seiner Worte keinen Abbruch. Schließlich mimt Haus- und Hoffotograf Viktor Schanz dann auch noch den Pfeffi-Lieferservice und Sascha fürchtet komplett um seine Eloquenz… doch so schlimm ist es denn auch nicht, vielmehr durchweg charmant und menschlich. Dem Publikum gefällt es und so verwundert es nicht, dass man das ein oder andere Gesicht auch am nächsten Abend im Privatclub wieder sieht. Von diesem Abend werden wir Euch in Kürze auch noch berichten…

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