Nach zwei Tagen Messe-Action und einer Nacht mit den Rocket Beans raffte ich mich nach nur drei Stunden Schlaf erneut auf, um nach Köln zu düsen und dem Gamescom City Festival am Hohenzollernring einen kleinen Besuch abzustatten.
Ich weiß nicht, ob ihr das bereits wusstet, aber schon in meiner Kindheit habe ich mein Herz an das Gaming verloren. Aufgewachsen mit zwei Brüdern, habe ich viel Zeit mit diversen Konsolen verbracht und bin davon überzeugt, dass das meiner Entwicklung nur zuträglich war. Doch so gern ich mich auch privat mit Gaming beschäftige, ist dies nun einmal nicht das Thema von Schallgefluester. Aus diesem Grund habe ich mich am Rand der Gamescom in Köln vor allem über das musikalische Rahmenprogramm der Messe schlau gemacht. Nachdem ich die Darbietung von Video Games live aus Unwissen leider verpasst hatte, nahm ich immerhin gleich zwei Auftritte von Rockstah mit, die mir tatsächlich unglaublich große Lust auf die bald anstehende Tour machten.
Der wichtigste Abend mit direktem Messebezug sollte für Schallgefluester dennoch der Samstag werden. Da machte ich mich nämlich nach nur drei Stunden Schlaf zum Hohenzollernring auf, um auf dem Gamescom City Festival zu fotografieren. Dabei lag mir dieser Abend nicht nur wegen meiner langjährigen Wegbegleiter von Tonbandgerät am Herzen. Besonders gut gefiel mir der Aspekt, dass dieser Abend unter der Schirmherrschaft des absolut unterstützenswerten Grand Hotel van Cleef und seinen Freund*innen stand.
Eine gute Stunde vor Beginn des Konzerts lässt sich noch schwer erahnen, wie voll es an diesem Abend werden soll. Mit Start des offiziellen Einlasses des Publikums in Bühnennähe füllt sich der Platz dann aber nach und nach mit musikhungrigen Menschen sämtlicher Altersklassen und Musikgeschmäcker.
Erster Act des Abends sind die Lokalmatadore von Fortuna Ehrenfeld. Mal ruhig, mal lauter, mal intellektuell und mal schräg weiß das Trio um den Herren in Pyjama und Bärentatzen-Pantoffeln das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Tatsächlich bin ich total erstaunt darüber, wie viele Leute die zum Teil doch recht abstrusen Texte gerade in den hinteren Reihen mitsingen können. Chapeau.
Weiter geht’s mit einer Gruppe, die mich seit nunmehr sieben Jahren und durch mein Leben begleitet. Tonbandgerät sind eine der wenigen Bands, die sich auch über lange Zeit und diverse Erfolge hinweg nahezu gar nicht verändert haben. Neben bekannten Klassikern haben die Vier (+1) natürlich auch ein paar brandneue Songs vom neuen Album Zwischen all dem Lärm im Gepäck, welches am 06. September 2018 erscheinen wird. Eines wird mir an diesem Abend wieder einmal bewusst: Tonbandgerät sind einfach eine typische Festivalband, zu der man einfach nur perfekt singen, abtanzen und das Leben genießen kann, sie sind Gute-Laune-Garanten und Anker im sonst so stürmischen und oft durch viel Negativität geprägten Leben. Und obwohl sich das Publikum stellenweise ein kleines bisschen träge zeigt, schnappe ich nach dem Bad in der Menge zu Superman ausschließlich positive Reaktionen zu ihrem Auftritt auf. Ich gönne es ihnen von ganzem Herzen.
Durch den Auftritt von Tonbandgerät komplett gehypt, freue ich mich nun auf die Headliner des Abends: Kettcar sind eine Band, die mich ebenfalls schon recht lange, wenn auch mit Abstand nicht so intensiv durch mein Leben begleitet. Der Hohenzollernring hat Bock auf eine der wichtigsten deutschen Bands der vergangenen 17 Jahre, das Publikum wirkt nochmal wesentlich dichter gedrängt als zuvor. Und vom ersten Song an habe ich das Gefühl, dass hier eine ganz besondere Stimmung herrscht. Es wird mitgefiebert, mitgesungen, mitgefühlt. Ich bin froh darüber, noch den Gastauftritt von Fortuna Ehrenfeld und meinen derzeitigen Dauerbrenner Sommer ’89 (Er schnitt Löcher in den Zaun) live erleben zu dürfen, bevor ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge den Heimweg antreten muss, um meine Gesundheit nach vier Tagen nicht komplett die Toilette hinunterzuspülen.
Eine kleine Kritik an die Veranstalter*innen mag ich dann aber doch noch los werden: Auf dem (zugegebenermaßen nicht am schlausten überlegten) Weg zum U-Bahnhof Friesenplatz quetsche ich mich durch das Publikum, stolpere über in den Massen nur schwer ersichtliche Hindernisse wie Absperrungen und ungesehene Verkehrsinseln und sorge dabei für einigen Unmut. Mir ist bewusst, dass man an den örtlichen Begebenheiten nicht allzu viel ändern kann, aber vielleicht wäre es ja zumindest möglich, besonders die Absperrungen hinsichtlich der eintretenden Dunkelheit und Enge etwas geschickter zu platzieren oder zugunsten der Sicherheit ein Stück weit sichtbarer zu machen.
Fotos: Gamescom City Festival 2018
Sollte jemand auf einem Foto in der oben stehenden Galerie zu sehen sein und möchte so absolut nicht im Internet stehen, dann hilft eine kurze Mail an christin(at)schallgefluester(punkt)de und ich entferne besagtes Bildmaterial schnellstmöglich aus dem Beitrag.
Ein großes Dankeschön geht raus an Prime Entertainment, ohne welche das Fotografieren in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Darüber hinaus gehen besonders liebe Grüße raus an gehen Miriam von CoolCatsCologne, welche mir an diesem Abend im Pressegraben nette Gesellschaft geleistet hat.