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[dropcap]A[/dropcap]ls ich mich auf den Weg zum Konzert von RAZZ und Glass Caves im Kölner Luxor mache, bin ich auf Einiges gefasst. Allem voran natürlich ein eher jüngeres überwiegend weibliches Publikum. Womit ich nicht gerechnet habe? Wie viel Pfeffer so eine Show von RAZZ doch haben kann…

Eigentlich könne ich einfach Musik hören und die Umgebung vorerst komplett ausblenden, während ich kurz vor Einlass vor dem Luxor in Köln anstehe. Stattdessen lausche ich mit einem Ohr Gesprächen über Sporttests und Schulnoten und fühle mich als Abiturjahrgang 2012 älter denn je. Aber nevermind. Ist doch eigentlich sogar ziemlich schön, wenn die jüngere Generation sich von Musik begeistern lässt und auf Konzerte geht.

Glass Caves als Support von RAZZ am 01. Februar 2018 im Luxor Köln

Los geht’s mit den Briten von Glass Caves, welche schrägerweise fast wie eine andere Generation als der Hauptact anmuten und mit ihren eingängigen und radiotauglichen englischsprachigen Songs überzeugen. Anscheinend mühelos trifft Sänger Matt jeden noch so absurd wirkenden Ton. Eins der Highlights des Auftritts bleibt dennoch der gemeinsame Auftritt mit RAZZ-Frontmann Niklas. Hier treffen zwei völlig verschiedene Stimmlagen auf sehr harmonische Art aufeinander.

Razz Luxor Köln Schallgefluester Credits Christin Meyer

Dass ich mich hier auf der „Nocturnal“ Tour befinde, das zeigt sich nicht nur anhand großer Teile der Setlist von RAZZ. Passend zum aktuellen Album ist auch die Lichtstimmung entsprechend dunkler und atmosphärisch wirklich stimmig. Was mich ehrlich erstaunt und extrem für die Band freut: Nix da Kreischende-Mädchen-Image! Vom ersten Song an wird gepogt, getanzt und mitgesungen, wo es nur geht – und das sogar inklusive diverser Gitarrenparts.
RAZZ haben den Dreh raus. Während ihrer Performance wirken sie so, als hätten sie nie etwas Anderes gemacht als zu musizieren. Besonders sticht für mich mich an diesem Abend das Können des Schlagzeugers Steffen heraus.
Im Gegensatz zur musikalischen Professionalität entpuppt sich die Band nach dem Konzert am Merchandising-Tisch meiner Ansicht nach eher als unsicher und fast sogar etwas schüchtern im Umgang mit ihren Fans. Und tatsächlich macht sie das eher sympathischer. Es ist schön zu sehen, dass eine so Band auch trotz Gigs auf dem Lollapalooza oder im Vorprogramm von Mando Diao noch so bodenständig sein kann und das alles nicht als selbstverständlich betrachtet.

Disclaimer

Ein riesiger Dank geht dieses Mal raus an Four Artists und die Band RAZZ für die Akkreditierung und die spontane kleine „Kooperation“ noch vor Ort.

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