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Trotz Verschiebung der Veröffentlichung ihres fünften Studioalbums und der dazugehörigen Tour ließ sich Sängerin Lena nicht die Gelegenheit nehmen, ihre Fans im Rahmen von KulturPur28 mit einem Konzert zu beglücken.

Sie war das Frühlings- und irgendwie auch Sommermärchen 2010 und hat sich entgegen vieler Castingteilnehmer*innen fest in der Medienlandschaft etabliert. Lena Meyer-Landrut ist auch nach mehr als acht Jahren noch gefühlt in aller Munde und hat sich vom Mauerblümchen zum echten Star hochgearbeitet. Ob Werbegesicht, Influencerin oder ernstzunehmende Musikerin mit weltweiter Fanbase, Lena ist ein absolutes Phänomen – und das mittlerweile auch ohne (sichtbares) Zutun ihres „Entdeckers“ und Mentors Stefan Raab.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich Lenas Erscheinung damals als zuckersüß empfand und mein Bruder richtiger Fan von ihr und ihrer Musik war. Während ich ihre von Professionalisierung gesäumte Karriere nach dem Sieg in Oslo nicht weiter verfolgte, war er fast ein wenig verknallt in sie. Lange wusste ich Lena nicht recht einzuordnen, irgendwie störte mich ihr öffentliches Auftreten. Das fiel mir besonders auf, als ich ihren Auftritt bei einer Runde Schlag den Star gegen Lena Gercke überwiegend schnippisch kommentierte. Wenig später stieß ich dann allerdings auf ihr Album Crystal Sky und verliebte mich in dessen modernen und ausgereiften Sound. Seit diesem Zeitpunkt stand die Musikerin auf meiner fotografischen To-Do-Liste. Umso schöner also, als sie als Act bei KulturPur28 angekündigt und ich als Fotografin dafür bestätigt wurde…

Wie auch am Vortag zum Konzert von Max Giesinger mache ich mich in weiser Voraussicht etwas früher auf den Weg in die Zeltstadt auf den Giller. Dies stellt sich angesichts der Auslastung des Shuttlebusses und des ohnehin ganz guten Wetters in allen Punkten als goldrichtige Entscheidung heraus.
Dieses Mal vertreibe ich mir die Wartezeit mit einer kleinen Entdeckungsreise. Wo am Vortag noch weit und breit grüne Wiese und Sand vorzufinden waren, erfüllen nun diverse Attraktionen und Schausteller*innen aus aller Welt den Giller mit Leben.

KulturPur28 KulturPur2018 Siegen Hilchenbach Schallgefluester Credits Christin Meyer
KulturPur28 KulturPur2018 Siegen Hilchenbach Schallgefluester Credits Christin Meyer
KulturPur28 KulturPur2018 Siegen Hilchenbach Schallgefluester Credits Christin Meyer
KulturPur28 KulturPur2018 Siegen Hilchenbach Schallgefluester Credits Christin Meyer

Der Einlass startet an diesem schönen Samstag eine ganze Ecke früher als am Tag zuvor. Ob das wohl am darauffolgenden Konzert der Band The Baseballs im kleineren Zelt liegen mag?
Bereits zum Eintritt ins Zelt werden weitere Unterschiede ersichtlich: Während es sich bei Max Giesinger um ein reines Stehplatzkonzert handelte, ist bei Lena auch für genug Sitzplätze gesorgt. Und auch die Situation der Rollstuhlfahrer*innen ist für meine Begriffe besser als am Abend zuvor gelöst, darf doch zumindest ein Teil von ihnen das Konzert dieses Mal vom Rand des Bühnengrabens verfolgen.

Als ich mich im Pressegraben niederlasse, um geduldig auf den Beginn des Konzerts zu warten, landet mein Blick zwischen Fanshirts und Ballons immer wieder auf einem liebevoll gestalteten Plakat.

Wie auch immer das Konzert für mich persönlich werden mag, hoffe ich in diesem Moment sehr, allein für diese Mädels ein paar schöne Fotos von Lena machen zu können.

Als es endlich los geht, gebe ich für die Länge von drei Songs alles und krieche in den unbequemsten Positionen durch den Graben. Kein leichtes Unterfangen, wenn man sich den Pressegraben mit einigen Fotograf*innen teilt und zugleich eigentlich ganz gern ein wenig tanzen und mitsingen wollen würde. Doch die Fans haben viel Geld für das Konzert bezahlt und sollen es deshalb bestenfalls von Anfang bis Ende möglichst ohne Versperren des Sichtfelds komplett genießen können.
Lena fegt energiegeladen wie ein Duracell-Häschen durch das beste Bühnenlicht, das ich seit langer langer Zeit gesehen habe. Dabei performt sie mit so einem Spaß und so einer Leichtigkeit, dass ich für einen Moment doch tatsächlich in Frage stelle, ob sie je wirklich eine Kreativpause eingelegt hat. Doch nicht nur das ist beneidenswert. Auch springt sie schlicht mit einem BH-ähnlichen Top und einer Mom-Jeans bekleidet durch die Gegend. Das ist auch nur deshalb so erwähnenswert, weil ich mich währenddessen frage, wann ich mir doch vor Kälte endlich wieder meine Jacke anziehen kann. Fast könnte man meinen, das alles würde der Sängerin gar nichts ausmachen – bis sie den ihrer Aussage zufolge „besten Ingwertee der Welt“ trinkt.

Lena weiß, wie sie ihrem Publikum die richtigen Emotionen entlockt. Vom Grundschulkind bis zu engagierten Lenaist*innen jenseits meiner eigenen Alterskategorie attestiert sie äußere und innere Schönheit. Vor Stardust sorgt sie für ein besonderes Gemeinschaftsgefühl, indem sie allesamt dazu aufruft, die Fäuste „für die Energie“ energisch in die Luft zu recken.

Vor dem Song 4 Sleeps passiert schließlich das, was ich mir echt gewünscht habe. Sie reagiert auf das Plakat in der ersten Reihe und springt für ein Selfie mit den Mädels von der Bühne. Als ich das mitbekomme, geht mir einfach nur mein Herz auf.

Musikalisch gesehen hat Lena an diesem Abend ein buntes Potpourri mitgebracht, das für meine Ohren zugegebenermaßen etwas fremdartig klingt. Das mag wohl vorrangig daran liegen, dass ich vor allem die Rotation ihres eher synthielastigen Albums Crystal Sky gewohnt bin, sie live aber großen Wert auf den Sound einer Live-Band legt. So bekommt selbst der allseits bekannte Hit Satellite einen ganz anderen musikalischen Twist. Ob das gefällt oder nicht, ist und bleibt schlichtweg Geschmackssache. Ganz ähnlich verhält es sich im Allgemeinen mit der Show von Lena. Mit ihrer instagramhaften positiven Art und all ihrer Energie und Lebensfreude kann ich durchaus nachvollziehen, wieso sie vor allem von vielen jungen Mädchen als Vorbild gesehen wird. Sie ist nicht nur Entertainerin, sie verkörpert zugleich irgendwie eine Schwester oder eine Leitfigur, mit der man zugleich unendlich viel Spaß haben kann.

Wie es das Schicksal so will, wird Lena nach dem Konzert auf meine Fotos aufmerksam und schreibt mir am darauffolgenden Tag eine Nachricht via InstaDirect. Einen kurzen Austausch später postet sie eines meiner Fotos. Binnen Minuten steigen die Likezahlen des Bildes in für mich schwindelerregende Höhen.

Am 30. Mai 2018, also knappe 10 Tage nach Veröffentlichung, knackt mein Foto schließlich sogar die für mich magische Grenze der 100.000 Likes und muss sich noch immer nicht zwischen den anderen Bildern in Lenas Instagram-Feed verstecken. Ein für mich unvergessliches Erlebnis. Eines weiß ich jetzt sicher: Sollte Lena je noch einmal Fotos von einem ihrer Konzerte haben wollen – ich stünde allzeit als Fotografin zur Verfügung.

Liebe Lena Fans! Gern könnt ihr meine Fotos auf Social Media Plattformen benutzen und sogar Edits draus machen. Meine einzige Bedingung lautet: Bitte erwähnt mich als Fotografin. Das könnt ihr in der Beschreibung und/oder in Form einer Markierung von @schallgefluester (z.B. auf Instagram) bzw. @schllgflstr (Twitter) machen. Findet ihr mal kein Social Media Profil von mir, dann reicht mir auch die Nennung von Schallgefluester aus.

Beste Grüße gehen vor allem raus an die weit angereisten und zuckersüßen Lena Fans aus der ersten Reihe und ihre gesamte WhatsApp-Gruppe. Ich finde es absolut toll, mit welchem Engagement ihr sie supportet und damit zugleich die Konzertkultur aufrechterhaltet.
Ein weiterer lieber Gruß geht an diejenigen, mit denen ich mich gemeinsam auf die Suche nach dem richtigen Busshuttle nach Hause gemacht habe. Die Situation bezüglich der Busse ist für meinen Geschmack nämlich tatsächlich noch ausbaufähig.
Ansonsten bleibt mir nur zu erwähnen, dass ich ich rückblickend keine Sekunde meiner zwei Tage bei KulturPur bereue und froh darüber bin, mich auch allein auch gegen jede Art der Kritik auf den Weg zu diesem Festival gemacht zu haben.

Disclaimer

Dieser Beitrag dient der Nachberichterstattung und ermöglichte mir einen (kostenfreien) Besuch der Veranstaltung. Abseits dieser Vereinbarung wurden keine Absprachen bezüglich der Beitragsinhalte getroffen. Sämtliche Veröffentlichungen zur Veranstaltung entsprechen meiner persönlichen Meinung.