[dropcap]Y[/dropcap]our body’s breaking out in sweat, try to get near! Besser ließe sich das vergangene Konzert der Leoniden in The TUBE in der Düsseldorfer Altstadt wohl kaum beschreiben. Schallgefluester war vor Ort und hat einige Eindrücke mitgebracht.
Eine ausverkaufte TUBE – Wer diesen Club schon einmal besucht hat, der weiß, dass das schon per se eine kuschelige Angelegenheit werden kann. Wenn es dann aber auch noch so eine tanzbare Band wie die Leoniden in Düsseldorfer Altstadt verschlägt, dann wird das alles so richtig spannend. Ist eine Location wie The TUBE wirklich einem solchen Konzert gewachsen?
Als ich den Club betrete, haben sich einige Mädels bereits die besten Plätze ganz vorn an der Bühne gesichert. Ein paar kleinere Gespräche bestätigen meine erste Vermutung: Hier stehen Leute um mich herum, die zum Teil sieben oder acht Jahre jünger als ich sind. Während mich diese Erkenntnis in eine erste kleine Quarterlife Crisis stürzt, rechne ich es den Leoniden mit Blick in die hinteren Gefilde des Clubs unglaublich hoch an, dass sie mit ihrer Musik die verschiedensten Generationen vereinen. Das muss man als Musiker erst einmal schaffen.
Sie sehen aus wie geradewegs aus einer Hipster-Modemetropole importiert und erfüllten bereits vor der TUBE die Umgebung mit ihrer Präsenz. Auch wenn es die Jungs an diesem Abend alles andere als einfach mit ihrer Technik haben, machen ihr bodenständiges Auftreten und ihre Musik alles wett. Chai Khat punkten mit ihrem international daherkommenden tanzbaren 80’s-inspirierten Sound beim Publikum. Und obwohl ich mich ja nur allzu oft gegen den Mainstream wehre und diese Art von Musik durch Interpreten wie Drangsal und Trümmer eigentlich gerade total im Trend ist, halte ich die Vier für eine der besten Vorbands, die mir bisher so untergekommen sind. Stark!
Als wäre es während der Performance von Chai Khat nicht bereits recht kuschelig gewesen, verschärft sich die Lage bei den Leoniden noch einmal deutlich. Pogo, Crowdsurfing, Wasserduschen, Mitsingchöre – liebes Düsseldorf, was ist denn bitte in Euch gefahren? Frontmann Jakob weist während des Konzerts wiederholt darauf hin, ein bisschen auf seine Mitmenschen Acht zu geben und dennoch geht es vom ersten bis zum letzten Song einfach nur noch heiß her. Zwischen den Songs von des Albums „Two Peace Signs“ und den Sugababes tropft der Schweiß von allen erdenklichen Stellen des Clubs und der Menschen in ihm. Obwohl ich mich – zum Teil einfach nur platt an die Wand gequetscht – nicht ansatzweise vom Fleck bewegen kann, bin ich einfach nur noch hin und weg von dieser atemberaubenden Show. Manche würden dieses Phänomen jetzt „die beste Liveband, die ich kenne“ nennen. Ich habe nur noch einen Begriff dafür: Leoniden. Ich bezweifle, dass es zur Performance dieser Band zum aktuellen Zeitpunkt noch irgendeine Steigerung gibt.
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Da ich – wie immer – die Stimmung des Konzerts nicht zerstören wollte und mich ohnehin kaum um meine eigene Achse drehen konnte (geschweige denn die Kamera wirklich ablegen oder Objektive wechseln), sind die Perspektiven der Fotos recht einseitig ausgefallen. Ich hoffe, Ihr seht es mir nach.
Ein großer Dank für die Akkreditierung geht raus an die wunderschönen Fleet Union. Liebeliebeliebe!