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[dropcap]#[/dropcap]FreitagistNeutag. Und genau das nehme ich mir endlich wieder Anlass, an diesem Tag ein kleines musikalisches Speed-Dating zu veranstalten. Ob vertraute Künstler*innen aus meiner persönlichen Musiksammlung oder völlig out of my Comfort Zone – ich höre in ein paar neue Songs rein und erzähle euch, was mir dabei als Erstes durch den Kopf schießt. Los geht’s mit Episode 1.

Was hab ich mir da nur schon wieder vorgenommen? Nach all der ganzen Unregelmäßigkeit macht mich der überfüllte Posteingang selbst total traurig. Wie gern würde ich zu all der vielen Musik da draußen etwas schreiben…
Aus diesem Grund starte ich einen Versuch und kommentiere neue Tracks, die es via Promomails und Spotify Release Radar in das Feld meiner Aufmerksamkeit geschafft haben. Ob der Track nun schon vor einer Woche oder vor wenigen Minuten erschien, ist dabei eher zweitrangig.
Disclaimer: Da ich Toleranz sehr groß schreibe, übertrage ich dieses Prinzip in Zukunft noch stärker auf die Inhalte des Blogs. Macht euch also auf eine bunte Vielfalt an Künstler*innen und Genres gefasst: Ob Mainstream oder Geheimtipp – ich kommentiere das, worauf ich gerade Bock habe.

Max Giesinger – Zuhause

Zuhause ist musikalischer Vorbote des am 23. November 2018 erscheinenden Albums Die Reise*.

Mein erster Eindruck: Was mir an der Musik von Max Giesinger gut gefällt, ist der hohe Wiedererkennungsfaktor. Er bleibt sich auch über die Jahre hinweg treu und hat – ohne jetzt total kitschig klingen zu wollen – sein Zuhause im eigenen Sound gefunden. Wo andere denken, ihnen klinge die Musik zu gleich, fühle ich mich in dieser schnelllebigen Zeit eher wohl damit. Hier sticht im Refrain vor allem die Referenz zu Wie Helden vom 2014 erschienenen Album Laufen lernen heraus. Inhaltlich bietet Zuhause mit Sicherheit eine große Identifikationsmöglichkeit für die breite Masse. Mag ich und wird definitiv auch gegen die Meinung vieler Anderer in meiner Rotation landen.

Mein Kopf will immer nur weiter,
mein Herz sagt, dass ich Zuhause vermiss,
wo auch immer das ist.

 

Mark Forster – Einmal

Einmal ist die erste Single vom neuen Mark Forster Album Liebe*, welches am 16. November 2018 erscheinen wird.

Mein erster Eindruck: Im Gegensatz zu Max wählt Mark Forster schon seit längerer Zeit einen anderen Weg und erfindet seine Musik immer wieder ein bisschen neu. Der aktuelle Musikstil scheint dem Mainstream zu gefallen, sonst würde er nicht schon so lange von einer zur nächsten Show hüpfen und riesige Hallen ausverkaufen. Einerseits gönne ich ihm seinen Erfolg, andererseits tut es mir aber irgendwo auch ein bisschen weh, weil ich den alten Zeiten von Karton und Bauch und Kopf hinterhertrauere, in denen seine Art und seine Musik ein Rettungsanker für mich waren. Wenn es nach mir ginge, dann könnte Mark diese hippe Art und den Chor beiseite legen. Mut macht mir der Part um Minute 1:45. Da kommt seit langer Zeit mal wieder dieses wohlig-warme Gefühl in mir auf, das mir jahrelang zuverlässig ein breites Lächeln ins Gesicht zauberte.
Die Idee, einmalige Momente der Fans ins Musikvideo zu packen, gefällt mir prinzipiell ganz gut, auch wenn das natürlich einen ganz anderen Arbeitsaufwand bedeutete…

Manches kommt und geht und kommt nie mehr.
Nie mehr.
Und dadurch ist es noch mehr wert.

 

LINA – Rebellen

Rebellen ist ein Appetizer auf LINAs Album R3BELLIN*, das am 09. November 2018 erscheinen wird.

Mein erster Eindruck: Als Kind der BRAVO-Generation komme ich aus einer Zeit, in der noch so etwas wie ein allgemeiner Konsens über die Bezeichnung von „Stars“ herrschte. Davon kann in Zeiten des Internet und Reality-TV leider nicht mehr so ganz die Rede sein. Umso schöner, dass es dann Leute wie LINA gibt, die das alte Gefühl wieder ein wenig zurück bringen. Nach ihrer erfolgreichen Teilnahme an Ki.KA Dein Song und ihrer Hauptrolle in den Bibi und Tina-Filmen schöpft sie ihr Potential aus und startet so richtig durch: LINA verkörpert auch im Rahmen ihrer Musik das Bild eines selbstbewussten und durchsetzungsstarken Menschen und begeistert damit vor allem gleichermaßen sehr junge, jugendliche und erwachsene Frauen. Für mich tritt sie damit im positivsten aller Sinne in die Fußstapfen einer Jeanette Biedermann. Wenn sie nicht gerade sogar schon größere eigene Stapfen setzt…
Trotz des klaren Inhalts kommt Rebellen für meine Ohren gerade in Bridge und Strophen etwas zu soft daher. Besonders im Kontrast zum aufwendig produzierten Musikvideo von Timo Sonnenschein (Ex-Panik) hätte ich mir da persönlich einfach noch ein größeres musikalisches BOOM gewünscht. Dennoch finde ich wirklich stark, dass es ausgerechnet eine Musikerin wie LINA ist, die den derzeitigen Trends trotzt und härtere Gitarren in ihre Musik integriert.

Alle sind im Winterschlaf, alles viel zu still,
niemand will was ändern, außer an seinem Profil.

 

Rockstah – Mond

Mond ist die bereits dritte Vorab-Single des am 26. Oktober 2018 erscheinenden neuen Rockstah-Albums Cobblepot*.

Mein erster Eindruck: Dass es auch ganz ohne aufwändiges Musikvideo geht, zeigt uns Rockstah mit seiner neuen Single Mond. Sphärisch, düster, dumpf; wummernde Bässe treffen auf einen Max Nicolas Nachtsheim wie man ihn vorher noch nicht kannte. Vom Nerdrapper zum ehrlichen Typen, der niemandem um jeden Preis gefallen muss. Klingt ungewohnt, irgendwie traurig und geil zugleich. Ich glaube, der Track entfaltet seine volle Wirkung erst, wenn man ihn sich noch ein paarmal mehr gegeben hat. Kommt allein aus dem Grund in meine Rotation, weil er gut nachempfindbar ist.

Weil ich euch hier alle gar nicht mag,
flieg ich alleine auf den Mond.
Ein alter grauer Mann hat mir gesagt,
dass dort oben niemand von euch wohnt.

 

Michael Schule – Never let you down

Die aktuelle Michael Schulte Single Never let you downerschien am 28. September 2018. *offizieller Videoclip wird nachgereicht*

Mein erster Eindruck: Ich kannte bisher eher die ruhigere Musik von Michael Schulte und bin erstaunt, dass er nun auch mal andere Töne anschlägt. Klingt natürlich eingängig, allerdings frage ich mich gerade, ob er nach seinem Auftritt beim Eurovision Song Contest nicht vielleicht doch etwas zu stark an der Musik des restlichen Teilnehmerfeldes geschnuppert hat… Ich für meinen Teil werde mit ihm auch weiter eher die ruhigeren gefühlvollen und vor allem auch gehaltvolleren Songs als solche synthieunterlegten Nummern verbinden. Never let you down tut jetzt nicht weh, tut Michael Schulte gleichzeitig aber auch nichts wahnsinnig Gutes.

And when I’m old and my days are wrapped and done
Let the blanket of our memories keep you warm

Und jetzt seid ihr an der Reihe: Welche neuen Veröffentlichungen habt ihr euch angehört? Was fandet ihr direkt auf den ersten Play gut, was konnte bei euch so gar nicht zünden? Schreibt’s gern in die Kommentare…

Credits: Alle Vorschaubilder stammen aus den dazugehörigen Videos auf YouTube.

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