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… I was wondering if after all these days you’d like to meet to go over everything.

Ja hallo Leute, hier schreibt Tini. Vielleicht kennt ihr mich noch, eventuell habt ihr mich aber auch bereits längst vergessen. Ich bin diejenige, welche Schallgefluester vor fast sechs Jahren gegründet und seitdem mal mehr und mal weniger gut gehegt und gepflegt hat und dies auch weiterhin tun möchte, aber…

Jetzt kommt das große „Aber“. Damit die Gerüchteküche gar nicht erst ins Brodeln kommt: Keine Sorge, Schallgefluester wird weiter gehen. Dennoch lässt sich kaum verbergen, dass es hier in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich ruhiger geworden ist. Im Folgenden möchte ich zunächst auf ein paar der Gründe eingehen:

Neben permanenter Geißelung durch einen viel zu hohen selbstgemachten Erwartungsdruck an mich selbst lag diese Stille an akuten Baustellen. Da hätten wir beispielsweise eine absolute Beziehungs-Achterbahn, den Uni-Abschluss (ja, langsam mal wirklich), den Auszug dreier Mitbewohnerinnen samt zahlreicher neuer Casting-Runden für deren Nachfolgerinnen, eine wahnsinnig anstrengende Episode meines Nebenjobs voller Überstunden und Zweifel, einen Trauerfall und die mich seit Jahren in Panik versetzende Zukunftsplanung. Zu letzterer kann ich nur sagen: Falls wer weiß, wo ich in Nordrhein-Westfalen mit einem Bachelor der Medienwissenschaft und langjähriger Erfahrung irgendwo zwischen Redaktion, Social Media und Marketing Fuß fassen könnte, mail me!

Bevor ich nun komplett unter dem Schwall an Baustellen zusammengebrochen wäre, habe ich mich in den vergangenen Wochen lieber verstärkt zurückgezogen und mich auf das Privatleben und mein Wohlbefinden konzentriert. Und es half!
Ein paar der Dinge konnte ich nun bereits für mich klären, an anderen bin ich nach meiner anfänglichen Schockstarre nun zumindest dran. Doch was heißt das jetzt für Schallgefluester?

Wie bereits oben angedeutet, habe ich mir im Laufe der Jahre einen wahnsinnig hohen Erwartungsdruck an mich selbst aufgebaut. Da das öffentliche Interesse an dieser Seite immer größer wurde und es mir schwer fällt, auch mal mit einem Auge auf meine Kapazitäten „nein“ zu sagen, habe ich mir oft Dinge aufgebrummt, denen ich dann nur halbherzig gerecht werden konnte oder für die wiederum andere Sachen vernachlässigt wurden.
Wann immer ich meine Leser*innen mal gefragt habe, was sie an Schallgefluester am meisten schätzen, dann war und ist es auch noch immer es die verstärkt persönliche Ebene: Musikmagazine mit den Meinungen größtenteils selbsternannter Expert*innen gibt es wie Sand am Meer. Während diese eine*r*m nun also darlegen, wieso welcher Song in welche Musikrichtung passt und den Künstler*innen dabei nur allzu oft kompletten Schwachsinn andichten, distanziere ich mich seit Anbeginn des Blogs von einem absoluten Wahrheitsanspruch. Zwischen Gedichtinterpretation aus Schulzeiten und persönlichem Erfahrungsbericht nehme ich euch mit in meine Gedankenwelt, teile spontane Assoziationen und vor allem Emotionen.
Dass das klappt, sehe ich zuletzt auch am Feedback: Viele von euch sagen mir, dass sie sich bei meinen Berichten und Fotos so fühlen, als seien sie selbst dabei gewesen. Und falls sie tatsächlich vor Ort waren, dann geben sie mir oft recht, was meine Beobachtungen angeht.
Das Skurrile: Obwohl ihr mir Recht in meinem Tun gebt, versuche ich mich regelmäßig daran, trotzdem zu gewissen Teilen wie die Anderen klingen zu wollen. Wieso ich das tue? Ich weiß es nicht.

In vielen Fällen ist es aber auch jene vermeintlich lockere Schreibe, die mich zum Verzweifeln bringt:
Holt der Text euch da ab, wo er soll?
Trifft er überhaupt die Situation oder habe ich etwas Wichtiges verpennt?
Warum zur Hölle kommen mir schon wieder die leichtesten Formulierungen nicht in den Sinn?
Shit, schon wieder nach 1 Uhr. Um 9 muss ich fit auf Arbeit sitzen. Wieso hat ein Tag nur schlappe 24 Stunden?

Und aus diesem Druck muss ich mich endlich lösen. Ich muss dringend auch mal locker aus der Hüfte geschossen posten können.
Wie ich das nun im Detail realisieren möchte, das wird sich erst in den kommenden Tagen und Wochen herausstellen. Doch seid euch sicher – ich arbeite an einer nicht allzu verkopften Lösung. Mein erster Schritt in diese Richtung ist nun dieser Beitrag hier, der absolut nichts mit Musik und doch mit dem Blog und vor allem mit mir zu tun hat. Denn dieser Blog ist weitaus mehr als reine Informationsquelle für Konzertdaten und Fundgrube für Konzertfotos. Schallgefluester ist ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeit.

Zum Schluss hoffe ich nun, dass ihr Bock darauf habt, mich auf meiner Reise ins Ungewisse zu begleiten. Vielleicht habt ihr ja auch Ideen oder Wünsche für den Blog. Die Kommentarbereiche und Postfächer stehen euch offen.

Es grüßt
Tini (mit einer grünen Gesichtsmaske im Gesicht, die ihr zum Glück gerade nicht sehen könnt)

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Gedankengänge